CA

→ Confidentiality Agreement

Call Option

Kaufoption, die das Recht (nicht aber die Pflicht) beinhaltet, innerhalb eines bestimmten Zeitraums (amerikanische Call Option) oder zu einem bestimmten Zeitpunkt (europäische Call Option) Wertpapiere (→ Underlying) oder nicht verbriefte Gesellschaftsanteile zu einem bestimmten Wert (→ Strike) zu kaufen. Die Call Option kann schuldrechtlich oder dinglich ausgestaltet sein. Bei einer schuldrechtlichen Call Option entsteht durch die Ausübung lediglich ein Anspruch auf Übertragung der Wertpapiere. Bei einer dinglichen Call Option kann der Erwerber den Eigentumsübergang durch einseitige Willenserklärung herbeiführen, ohne dass eine weitere Mitwirkung des Verkäufers erforderlich ist. Gegenstück zu der Call Option ist die → Put Option.

Cap

Die Parteien einigen sich auf einen Höchstbetrag, der insbesondere bei Garantieansprüchen maximal geltend gemacht werden kann. Caps werden zum Teil auch als Zins-Cap, das heißt als Höchstgrenze für einen variabel vereinbarten Finanzierungszinssatz verwendet.

Capacity Opinion

Förmliche Erklärung über die Rechtsfähigkeit einer Vertragspartei und die Vertretungsmacht bestimmter für sie handelnder Personen.

Capex

→ Capital expenditure.

Capital Expenditure (Capex)

Investitionsaufwand; Kosten für Investitionen.

Carve-out

Abspaltung oder Herauslösung von Unternehmensteilen oder → Assets aus dem Target oder der verkaufenden Gesellschaft, die gegebenenfalls bereits im Vorfeld der Transaktion durchgeführt wird. Ein Carve-out ist erforderlich, wenn nur einzelne Tochtergesellschaften, Geschäftsbereiche, Standorte, etc. veräußert werden. So müssen zum Beispiel für das → Target relevante Schutzrechte herausgelöst werden, wenn diese bislang zentral durch die veräußernde Muttergesellschaft gehalten wurden.

Cash Flow

Zufluss an liquiden Mitteln innerhalb eines Referenzzeitraums.

Cash Free / Debt Free

Methode der Unternehmensbewertung, bei der der Wert des Unternehmens ohne Berücksichtigung der Finanzierung und des nicht betriebsnotwendigen Vermögens bestimmt wird (→ Enterprise Value). Wird der Kaufpreis anhand einer solchen Bewertung bestimmt, bedingt dies eine Kaufpreisanpassung, bei der zu dem Basiskaufpreis zum einen die liquiden Mittel des Zielunternehmens hinzuaddiert und Finanzierungsverbindlichkeiten abgezogen werden, um den → Equity Value abzubilden. Im Unternehmenskaufvertrag ist exakt zu definieren, welche Positionen unter den Begriff der Liquidität und der Finanzverbindlichkeiten fallen (häufig: zinstragende Verbindlichkeiten) und so bei der Kaufpreisanpassung Berücksichtigung finden. Um sich gegen manipulative Beeinflussungen von Cash- und Debt-Positionen abzusichern, fordert der Käufer häufig, dass die Cash-Free- / Debt-Free-Klausel von einer Anpassung über das (Netto-)Umlaufvermögen der Zielgesellschaft (→ (Net) Working Capital) begleitet wird.

Cash Pool

System eines konzerninternen Liquiditätsausgleichs und -managements durch ein zentrales, meist bei der Muttergesellschaft angesiedeltes Konto, das dem Konzernunternehmen überschüssige Liquidität entzieht respektive Unterdeckungen durch Rückzahlungen ausgleicht; die Zahlungsströme sind rechtlich als Darlehen einzuordnen (→ Upstream Loans respektive → Downstream Loans); man unterscheidet zwischen einem „echten“ Cash Pool und einem „virtuellen“ Cash Pool, bei dem der Ausgleich im Verhältnis zur Hausbank der Gruppe nur rechnerisch, das heißt ohne dass Zahlungen fließen, erfolgt.

Catch-all-Klausel

Auffangklausel, mit der denkbare weitere, aber vertraglich nicht explizit geregelte Fälle / Tatbestände durch eine allgemeine Formulierung erfasst werden; solche Klauseln sind insbesondere dann sinnvoll, wenn nicht sicher ausgeschlossen werden kann, dass über einzelne bekannte Fälle hinaus noch weitere bestehen (zum Beispiel zu übertragende Ansprüche), bezüglich derer im Vertrag aber dennoch eine Regelung getroffen werden soll.

CEO

→ Chief Executive Officer.

Certificate of Good (Legal) Standing

Bestätigung über die wirksame Gründung und das wirksame Bestehen eines Unternehmens, die insbesondere für Gesellschaften aus Rechtsordnungen erforderlich ist, in denen kein (in seinen Rechtswirkungen) dem Handelsregister vergleichbares Register besteht. Abhängig von der Rechtsordnung der Gesellschaft kann ein Certificate of Good (Legal) Standing durch einen Notar, einen Rechtsanwalt oder durch ein Gesellschaftsorgan (zum Beispiel Company Secretary) ausgestellt werden. Die Anforderungen sind jeweils im Einzelnen zu prüfen.

Certified Accounts

Bestätigte und geprüfte Abschlüsse, vergleiche → Annual Accounts; → Annual Financial Statements.

CFO

→ Chief Financial Officer.

Chain of Title

Historisch lückenloser Nachweis der Inhaberschaft von Gesellschaftsanteilen (→ Shares), damit im Rahmen der → Due Diligence die Berechtigung des Verkäufers zur Übertragung der Anteile verifiziert werden kann. In Bezug auf die GmbH reicht die bloße lückenlose Nachvollziehbarkeit anhand der Gesellschafterliste nicht aus.

Change-of-Control (CoC)

Kontrollwechsel eines Unternehmens (vergleiche auch → Change-of-Control-Klausel).

Change-of-Control-Klausel

Regelt die Rechtsfolgen im Fall eines Kontrollwechsels; häufig sind Sonderkündigungsrechte für die andere Vertragsseite vorgesehen. Die Verträge, deren Fortbestand für die Situation des Zielunternehmens von grundlegender Bedeutung ist, müssen daher im Rahmen der → Due Diligence auf Change-of-Control-Klauseln überprüft werden.

Chief Executive Officer (CEO)

Leiter der Geschäftsführung oder Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens. Die Bezeichnung entstammt dem monistischen System der → Corporate Governance, das im angloamerikanischen Rechtskreis verbreitet ist.

Chief Financial Officer (CFO)

Finanzvorstand oder Leiter der Finanzabteilung eines Unternehmens. Die Bezeichnung entstammt dem monistischen System der → Corporate Governance, das im angloamerikanischen Rechtskreis verbreitet ist.

Chinese Wall

Durch organisatorische Maßnahmen geschaffene Barriere, die den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens, einer Kanzlei, etc. verhindert; eine Chinese Wall ist beispielsweise erforderlich, wenn eine Investmentbank im Rahmen eines Bidding Process zwei Bieter berät.

Clarification Call

Im Rahmen eines solchen Gesprächs in der Phase der Vertragsverhandlungen besteht die Möglichkeit, bereits vorab offene Fragen zu adressieren und so Missverständnisse auszuräumen. Häufig finden Clarification Calls nur zwischen den rechtlichen oder steuerlichen Beratern statt, wenn in erster Linie rechtstechnische oder steuerliche Fragen geklärt werden.

Class

Gattung von Wertpapieren, zum Beispiel stamm- oder stimmrechtslose Vorzugsaktien.

Closing

Dinglicher Vollzug der Transaktion; nach Eintritt sämtlicher → Closing Conditions wird das Eigentum an den → Shares oder → Assets gegen Zahlung des fälligen Kaufpreises auf den Erwerber übertragen; voran geht der Abschluss des schuldrechtlichen Kaufvertrags (→ Signing).

Closing Actions

Maßnahmen und Handlungen, die vor dem oder am Vollzugstag vorzunehmen sind; typisches Beispiel ist die Kaufpreiszahlung oder Amtsniederlegung von Organmitgliedern der Zielgesellschaft.

Closing Conditions

Oft auch als → Conditions Precedent bezeichnet; vertraglich definierte Bedingungen (oft in Form von Fälligkeitsvoraussetzungen, aber auch teilweise im Sinne echter aufschiebender Bedingungen gemäß § 158 Absatz 1 BGB), die für den Vollzug der Transaktion (→ Closing) vorliegen müssen. Hierunter fallen zum Beispiel die fusionskontrollrechtliche Freigabe, zustimmende Gesellschafterbeschlüsse im Fall einer → Vinkulierung oder die Entlastung und Amtsniederlegung von Organmitgliedern. Der Eintritt sämtlicher Closing Conditions kann im → Closing Memorandum festgehalten werden.

Closing Confirmation

→ Closing Memorandum.

Closing Date

Tag, an dem der Unternehmenskaufvertrag vollzogen wird.

Closing Deliveries / Closing Deliverables

Unterlagen, die zwischen den Parteien beim → Closing ausgetauscht werden.

Closing Memorandum

Dokument, in dem die Vertragsparteien den Eintritt sämtlicher Bedingungen für das → Closing (→ Closing Conditions; → Conditions Precedent) (zumeist) zu Beweiszwecken bestätigen (auch → Closing Confirmation). Bei einem solchen Geschäft schließen sich mehrere Gesellschaften zusammen, um gemeinsam (auf einer Vertragsseite handelnd) eine Transaktion durchzuführen.

CoC

→ Change-of-Control.

Code of Conduct

Schriftlich fixierte Verhaltensstandards, zum Beispiel im Rahmen eines → Compliance-Programms eines Unternehmens.

Collateral

Sämtliche Arten von Sicherheiten für Kredite.

Collateralized Debt Obligation

Wertpapiere, die durch verschiedenartige Forderungen oder Wertpapiere gedeckt sind.

Collateralized Loan Obligation

Wertpapiere, die durch einen Pool von Firmenkrediten gedeckt sind.

Comfort Letter

→ Patronatserklärung (auch → Letter of Comfort), in der die (zumeist) Muttergesellschaft die Zusage gibt, die Zielgesellschaft im Fall von ökonomischen Schwierigkeiten mit den erforderlichen Mitteln auszustatten (sogenannte „harte“ Patronatserklärung). Bei einer „weichen“ Patronatserklärung gibt die Muttergesellschaft lediglich eine rechtlich unverbindliche, allenfalls moralisch verpflichtende, Goodwill-Erklärung ab.

Commercial Due Diligence

Bereich einer → Due Diligence, der das Geschäftsmodell und das externe Markt-, Branchen- und Wettbewerbsumfeld der Zielgesellschaft untersucht.

Compliance

Compliance bezeichnet das rechtlich und ethisch korrekte Verhalten von Unternehmen, einschließlich der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter. Das Thema betraf ursprünglich vor allem börsennotierte Gesellschaften, gewinnt jedoch zunehmend auch für den Mittelstand an Bedeutung. In den von den Unternehmen aufgesetzten Compliance-Programmen soll sichergestellt werden, dass es nicht zu Verstößen gegen compliance-relevante Vorschriften kommt und – falls dies doch geschieht-, dass die Unternehmensleitung hierüber schnell und umfassend informiert wird. Besondere Bedeutung haben Compliance-Programme zur Verhinderung von Korruption und Kartellrechtsverstößen. Ein einheitliches Compliance-Pflichtenprogramm besteht nicht. Einrichtung und Durchführung sind (soweit nicht spezialgesetzliche Regelungen eingreifen) stets an den Bedürfnissen des Unternehmens auszurichten. Diese können je nach Größe, Organisationsform und Branche stark differieren. Die Geschäfts- und Konzernleitung geht unter Umständen erhebliche Haftungsrisiken ein, wenn sie auf jegliche Compliance-Vorschriften verzichtet.

Comply-or-Explain-Verfahren

Bezieht sich auf die im → DCGK enthaltenen Soll-Empfehlungen (vergleiche auch § 161 AktG); möchte eine Gesellschaft diesen Soll-Empfehlungen nicht Folge leisten, ist dies zwar möglich, muss aber jährlich offengelegt werden.

Conditions Precedent

Begriff, der in Unternehmenskaufverträgen oft synonym zu → Closing Conditions verwendet wird; teilweise wird der Begriff „Condition Precedent“ nur für echte aufschiebende Bedingungen (im Sinne von § 158 Absatz 1 BGB) verwendet, deren Leistungserfolg nach Eintritt der Bedingung ohne weitere Rechtshandlung eintritt. In Abweichung hierzu begründet der Eintritt einer Closing Condition zum Teil aber auch nur die schuldrechtliche Pflicht, den Erfolgseintritt herbeizuführen.

Conduct of Business

Geschäftsführung; bezieht sich insbesondere auf die Art und Weise der Geschäftsführung in einem bestimmten Zeitraum, wie zum Beispiel zwischen → Signing und → Closing.

Conduit

Finanzierungstechniken, die auf → ABS-Strukturen aufbauen; eine einheitliche Definition existiert nicht.

Conference Call

Telefonkonferenz; wird zum Teil als „Telco“, „Telcon“, „ConfCall“ oder CC“ abgekürzt.

Confidentiality Agreement (CA)

Vertraulichkeits-oder Geheimhaltungsvereinbarung, die beiden Parteien Pflichten auferlegt (vergleiche hierzu → NDA).

Confidentiality Undertaking

Einseitige Verpflichtung, die von der anderen Seite erhaltenen Informationen vertraulich zu behandeln.

Confirmatory Due Diligence

Letzter, meist kurz vor → Signing durchgeführter Abschnitt einer → Due Diligene, in welchem die letzten offenen oder neu entstandenen Fragen geklärt oder Annahmen verifiziert werden.

Consolidated Financial Statements / Consolidated Financial Accounts

Konsolidierter Jahresabschluss.

Contractual Trust Arrangement (CTA)

Bilanzielle Auslagerung von Pensionsverpflichtungen aus einem Unternehmen.

Corporate Governance

Gesamtheit von externen und internen Leitungs- und Kontrollmechanismen in einem Unternehmen.

Cost Coverage

Zusage, den Aufwand zu erstatten, der der anderen Partei im Zusammenhang mit der Transaktion entsteht; häufig kombiniert mit einer Obergrenze (→ Cap).

Covenant

Verpflichtung im Sinne einer Nebenabrede in einem Vertrag; in Kreditverträgen berechtigt die Verletzung eines Covenants durch den Kreditnehmer den Kreditgeber häufig zur Kündigung des Kreditvertrages.

Creeping Takeover

„Schleichender“ Aufbau einer wesentlichen Beteiligung an einer börsennotierten Gesellschaft unter Vermeidung von Mitteilungspflichten nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) sowie Pflichten nach dem Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG); ein bekannter Fall war die Übernahme der Continental AG durch die Schaeffler-Gruppe (vergleich auch → Stakebuilding).

Cross-border Merger

Grenzüberschreitender Zusammenschluss von Unternehmen.

Crown Jewels Defense

Abwehrmaßnahme bei feindlichen Übernahmeversuchen (→ Hostile Takeover); um die Zielgesellschaft für den Angreifer möglichst unattraktiv zu machen, werden deren wertvollste → Assets oder Beteiligungen an Dritte veräußert („versilbert“). Diese Abwehrmaßnahme kann allerdings für die Zielgesellschaft eine nicht unerhebliche Schwächung zur Folge haben.

CTA

→ Contractual Trust Arrangement.