Early Stage Finance
Beteiligung eines Finanzinvestors in einer frühen Phase der Unternehmensentwicklung, die allerdings der Phase der → Seed Finance zeitlich nachgelagert ist. Beide Begriffe haben gemeinsam, dass der Erfolg des Unternehmens noch sehr schwer abzuschätzen und die Investition daher mit großen Risiken behaftet ist, weshalb sich ein Investor in der Phase der Early Stage Finance in der Regel eine hohe Beteiligungsquote als Gegenleistung für sein Investment ausbedingen wird.
Earn-out
Besserungsschein; auf diese Weise sagt der Käufer eine über einen fixen Kaufpreis hinausgehende variable Kaufpreiskomponente zu, die sich in Abhängigkeit von der künftigen Entwicklung der Zielgesellschaft berechnet, sofern ein vorher festgelegter Referenzstand innerhalb eines bestimmten Zeitraums erreicht oder überschritten wird. Durch Earn-out-Klauseln können divergierende Kaufpreisvorstellungen überbrückt werden. Allerdings trägt der Verkäufer auch nach → Closing einen Teil des unternehmerischen Risikos der Zielgesellschaft, ohne auf deren wirtschaftliche Entwicklung noch wie zuvor Einfluss nehmen zu können. Diesbezüglich und gegen drohende Manipulationsmöglichkeiten wird sich der Verkäufer vertraglich absichern wollen, was dem Käufer eine schnelle Integration der Zielgesellschaft in seinen Konzern oder eine (teilweise) Weiterveräußerung erschwert und häufig kontroverse Verhandlungen nach sich zieht.
EBIT
Kurzform für „earnings before interest and taxes“, also für den „Gewinn vor Zinsen und Steuern“; beim EBIT handelt es sich (wie bei → EBITA, → EBITDA und → EBT) um eine betriebswirtschaftliche Kennzahl zur Unternehmensbewertung und Kaufpreisfindung.
EBITA
Kurzform für „earnings before interest, taxes and amortization“, also für den „Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte“; es handelt sich (wie bei → EBIT, → EBITDA und → EBT) um eine Kennzahl zur Unternehmensbewertung und Kaufpreisfindung.
EBITDA
Kurzform für „earnings before interest, taxes, depreciation and amortization“, also für den „Ertrag vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte“; es handelt sich (wie bei → EBIT, →EBITA und → EBT) um eine Kennzahl zur Unternehmensbewertung und Kaufpreisfindung.
EBT
Kurzform für „earnings before taxes“, also für den „Ertrag vor Steuern“, es handelt sich (wie bei → EBIT, → EBITA und → EBITDA) um eine Kennzahl zur Unternehmensbewertung und Kaufpreisfindung.
Effective Date
Stichtag, zu dem eine Transaktion wirtschaftlich wirksam wird.
Employee Buy-out
Transaktion, in deren Rahmen die Belegschaft der Zielgesellschaft die Anteile an der Gesellschaft selbst übernimmt (vergleiche auch → MBO und → MBI).
Engagement Letter
→ Letter of Engagement.
Enterprise Value
Unternehmenswert vor Abzug von Finanzverbindlichkeiten und vor Hinzurechnung von Barmitteln; werden die Finanzverbindlichkeiten abgezogen und die Barmittel hinzugerechnet spricht man vom → Equity Value.
Environmental Due Diligence
Untersuchung des umweltrechtlichen und technischen Umfelds der Zielgesellschaften; klassische Themenfelder sind die Überprüfung auf eventuelle Altlasten, die örtliche Lage sowie umweltrechtliche Vorschriften und das Vorhandensein erforderlicher öffentlich-rechtlicher Genehmigungen.
Environmental Indemnity
Freistellung für im Rahmen der → Environmental Due Diligence identifizierte Umweltrisiken.
Equity
Eigenkapital; Reinvermögen einer Gesellschaft, bestehend aus:
gezeichnetem Kapital plus gesetzlichen Rücklagen, plus freien Rücklagen, plus Gewinnvorträgen, minus Verlustvorträgen sowie zuzüglich oder abzüglich eines Jahresgewinns oder -verlusts.
Equity Bridge
Zwischenfinanzierung durch Zurverfügungstellung von Eigenkapital.
Equity Commitment
Verbindliche Zusage eines Dritten, eine Partei mit einem bestimmten Betrag an (Eigen-) Kapital auszustatten.
Equity Financing
Der (Kauf-)Preis wird durch Eigenkapital (nicht durch Fremdkapital) finanziert.
Equity Kicker
Einem Fremdkapitalgeber wird neben Zinsansprüchen auch ein Anspruch auf Beteiligung am Eigenkapital des finanzierten Unternehmens eingeräumt.
Equity Sponsor
Eigenkapitalgeber.
Equity Value
Unternehmenswert nach Abzug von Finanzverbindlichkeiten und nach Hinzurechnung von Barmitteln; werden die Finanzverbindlichkeiten vom ermittelten Unternehmenswert nicht abgezogen und die Barmittel nicht hinzugerechnet, spricht man vom → Enterprise Value.
Escrow Account
Treuhandkonto, Rechtsanwalts-, Notaranderkonto oder separates Bankkonto, auf das ein Kaufpreisteil zur Sicherung möglicher Garantieansprüche überwiesen wird. Verbleibt der Kaufpreisteil zur Sicherung für einen bestimmten Zeitraum beim Käufer, spricht man von einem → Holdback.
Ex ante
Im Vorhinein; aus der Perspektive vor einem bestimmten Ergebnis.
Excess Only
→ Deductible.
Exclusivity Agreement
Exklusivitätsvereinbarung; der Verkäufer sagt einem Erwerbsinteressenten für eine gewisse Dauer zu, ausschließlich mit ihm zu verhandeln und (weitere) Informationen ausschließlich ihm zur Verfügung zu stellen. Für den Fall einer Verletzung des Exclusivity Agreement wird oft eine pauschale Vertragsstrafe vereinbart, die die Aufwendungen des Erwerbsinteressenten kompensieren soll.
Execution Copy
Finale Vertragsfassung, die beim → Signing unterschrieben wird.
Executive Summary
Kernaussagen einer Stellungnahme oder des → Due Diligence Reports, um Entscheidungsträgern einen schnellen Überblick über das gesamte Dokument und die darin enthaltenen Ergebnisse zu geben.
Exhibit
Anhang eines Dokuments; insbesondere eines Vertrags (vergleiche auch → Annex; → Attachment; → Schedule).
Exit
Rückzug eines Investors durch Verkauf seiner Beteiligung; mögliche Wege des Exits sind → IPO und → Trade Sale.
Exit Waterfall
Regelung, nach der die im Rahmen eines → Exit erzielten Erlöse in einer bestimmten Rangfolge verteilt werden; der Exit Waterfall sieht häufig eine Abstufung vor, die sicherstellen soll, dass insbesondere Investoren die von ihnen zur Verfügung gestellten Mittel vorrangig zurückerhalten (vergleiche auch → Waterfall).
Ex nunc
Von jetzt an; ab einem bestimmten Ereignis in die Zukunft.
Expert Call
Telefonat zwischen den Beratern der Parteien, gegebenenfalls auch unter Beteiligung von Spezialisten aus den Unternehmen, um fachspezifische Rückfragen, die im Rahmen einer Transaktion oder einer → Due Diligence entstanden sind, mündlich zu klären. Ein Expert Call ist gegenüber einem schriftlichen → Q&A-Prozess häufig effizienter, da Fragen im direkten Gespräch unmittelbar kommuniziert und beantwortet werden können. Nachteil dieses Vorgehens ist die niedrigere Beweiskraft von mündlichen Aussagen.
Ex post
Im Nachhinein; aus der Perspektive nach einem bestimmten Ereignis.
Ex tunc
Von Anfang an, auch rückwirkend.