Patronatserklärung
→ Comfort Letter.
Payment in Kind (PIK)
1.Bei Vereinbarung einer solchen Klausel in einem Kreditvertrag werden Zinsen nicht fortlaufend bezahlt, sondern mit Zinseszinseffekt der Darlehenssumme zugeschlagen und erst am Ende der Laufzeit des Darlehensvertrages bezahlt. Auf PIK-Darlehen sind in der Regel aufgrund des erhöhten Risikos deutlich höhere Zinsen zu zahlen.
2.In einem allgemeineren Sinn bedeutet „payment in kind“, dass eine nicht in Geld bestehende Gegenleistung vorgesehen ist.
PE
→ Private Equity.
Peer Group
Englisch für „Gruppe von Gleichgestellten / Gleichartigen“; zum Teil wird für die Unternehmensbewertung auf einen Peer-Group-Vergleich zurückgegriffen, bei dem das zu bewertende Unternehmen mit Konkurrenten im gleichen Markt oder der gleichen Branche verglichen wird, um so Rückschlüsse auf den derzeitigen Wert und die weitere Entwicklung ziehen zu können.
Penalty Clause
Vertragsstrafenregelung; bei der Vereinbarung von Vertragsstrafen ist das auf den Vertrag anwendbare Recht besonders zu berücksichtigen, da abhängig von der Rechtsordnung Vertragsstrafen besonderen Wirksamkeitsvoraussetzungen unterliegen oder insgesamt unwirksam sind.
Permitted Leakage
Regelung im Rahmen des → Locked-Box-Mechanismus, wonach bestimmte Maßnahmen zulässigerweise zu einem Abfluss von Mitteln zwischen dem für die Kaufpreisermittlung maßgeblichen Stichtag und dem Vollzugstag führen (vergleiche auch → Leakage).
Phantom Stocks
Schuldrechtlich begründete Beteiligung an einem Unternehmen, zum Beispiel im Rahmen einer → Management Participation.
Physischer Datenraum
Ein → Datenraum, wie er bis vor einigen Jahren überwiegend üblich war. Der physische Datenraum bezeichnet Räumlichkeiten, in denen sämtliche für die → Due Diligence erfassten Unterlagen zusammengestellt sind und zur Einsichtnahme bereitstehen. Teilweise werden → virtueller und physischer Datenraum auch dergestalt kombiniert, dass hochvertrauliche Informationen lediglich in einem physischen Datenraum zur Verfügung gestellt werden (vergleiche auch → Red Data Room). Der Nachteil des physischen Datenraums besteht darin, dass er ressourcenintensiv ist. Es kann nur eine begrenzte Anzahl von Personen zur gleichen Zeit Zutritt erhalten, ein Raum wird für anderweitige Nutzungen blockiert, eine ständige Aufsicht ist erforderlich und die Auswertung der zur Verfügung gestellten Informationen ist in einem physischen Datenraum in der Regel weniger effizient. Er wird zunehmend vom → virtuellen Datenraum abgelöst.
PIK
→ Payment in Kind.
Pitch
Präsentation, bei der sich Berater (zum Beispiel Rechtsanwälte, M&A-Berater, Investmentbanken oder Wirtschaftsprüfer) um die Erteilung eines Mandats für die anstehende Transaktion, zumeist im Rahmen eines → Beauty Contest, bewerben.
Plain Vanilla
Bildhafter Ausdruck, der hervorhebt, dass es sich um einen einfachen Grundfall einer Gestaltung handelt.
PLC
→ Public Limited Company.
Pledge
Verpfändung, Pfandrecht (vergleiche auch → Share Pledge).
PoA
→ Power of Attorney.
Poison Pill
Englisch für „Giftpille“; Bezeichnung für Maßnahmen, mit denen ein Unternehmen für feindliche Übernahmen unattraktiv gemacht werden soll.
Post Acquisition Due Diligence
→ Post-Closing Due Diligence.
Post-Closing Due Diligence
Überprüfung des Unternehmens durch den Erwerber nach dem Vollzug der Transaktion; regelmäßig hat der Erwerber nun Zugriff auf alle Informationen und kann zuvor erteilte Informationen verifizieren. Soweit sich Abweichungen ergeben, kann dies Anlass zur Geltendmachung von Gewährleistungs- oder Freistellungsansprüchen geben. Teilweise wird auch von → Post Acquisition Due Diligence gesprochen.
Post Merger Integration
Nach der Übernahme eines Unternehmens muss während der Post Merger Integration sichergestellt werden, dass die Geschäftsbetriebe ausreichend aufeinander abgestimmt und Synergien gehoben werden. Dies kann unterschiedliche Bereiche des Unternehmens betreffen (zum Beispiel IT, → HR, Verträge mit Kunden und Lieferanten, Außenauftritt). Die Bewältigung dieser Aufgaben entscheidet erheblich über den Erfolg oder Misserfolg der Transaktion. Zudem können auch Versäumnisse in dieser Phase Haftungsrisiken der Geschäftsleitung begründen.
Post- M&A
Phase nach dem Vollzug der Transaktion (→ Closing); vergleiche auch → Post Merger Integration.
Post-money
Unternehmenswert nach einer Finanzierungsrunde; der gegenteilige Begriff ist → Pre-money.
Power of Attorney (PoA)
Vollmacht.
PPP
→ Public Private Partnership.
Präambel
Abschnitt am Anfang eines Vertrags, in dem die Hintergründe der Transaktion und die Intentionen der Parteien geschildert werden. Der Inhalt der Präambel ist für die Auslegung der vertraglichen Regelungen von großer Bedeutung.
Pre-emptive Right, Pre-emption Right
Vorkaufsrecht; die hieraus berechtigte Partei kann in einen vom Verkäufer mit einer dritten Partei geschlossenen Vertrag zu gleichen Konditionen eintreten. Derartige Gestaltungen finden insbesondere dann Anwendung, wenn der Gesellschafterkreis nicht für beliebige Dritte geöffnet werden soll, zum Beispiel bei → Joint Ventures.
Preference Rights
Vorzugsrechte bezüglich Dividendenausschüttungen oder des Liquidationserlöses (vergleiche auch → Liquidation Preference).
Preferred Bidder
Da es im Rahmen eines → Auction Process mehrere potentielle Erwerber gibt, der Verkäufer in der Regel aber nicht mit allen Interessenten gleichzeitig intensiv verhandeln kann, wählt er aufgrund der von den Interessenten abgegebenen → Indicative Bids meist ein Angebot aus, das ihm besonders attraktiv erscheint und verhandelt vorrangig mit diesem Interessenten, dem Preferred Bidder. Besonders im Auktionsverfahren ist es schwierig, die Belastung für die Geschäftsleitung durch das Erfordernis von parallelen Verhandlungen zu beschränken. Ein Weg ist die (vorläufige) Konzentration auf einen bevorzugten Bieter.
Pre-money
Unternehmenswert vor einer Finanzierungsrunde; der gegenteilige Begriff ist → Post money.
Prinzipal
Geschäftsherr; Person, für die der → Agent handelt.
Private Company Limited by Shares (Ltd)
Gesellschaftsform in Großbritannien, die in ihrer Funktion mit der deutschen GmbH vergleichbar ist. Die Rechtsformbezeichnung lautet abgekürzt „Ltd“.
Private Equity (PE)
Privat, das heißt außerbörslich zur Verfügung gestelltes Eigenkapital; viele Beteiligungsgesellschaften haben sich auf Investitionen im Private-Equity-Bereich spezialisiert. Häufig wird ein Private Equity Investor mit einer Mehrheitsbeteiligung in ein Unternehmen einsteigen und so auch Einfluss auf das operative Geschäft nehmen. Hierdurch unterscheidet er sich vom typischen Fall des → Venture Capital Investors, der üblicherweise in Unternehmen investiert, die sich noch in einer frühen Phase ihrer Entwicklung befinden. Nicht unüblich ist für einen Private Equity Investor eine geplante Haltedauer von drei bis fünf Jahren bis zum → Exit.
Private Limited Company
→ Private Company Limited by Shares.
Process Letter
Dokument, das zu Anfang einer Transaktion erstellt wird; besondere Bedeutung hat es im → Auction Process, da hier formalisierte Verhandlungsrunden vorgesehen sind, die die Interessenten durchlaufen müssen. Im Process Letter werden die wesentlichen Verfahrensschritte in ihrem zeitlichen Ablauf zusammengefasst und den Interessenten und ihren Beratern mitgeteilt. Das Dokument legt daher vorab gleichsam „Spielregeln“ für die Beteiligten fest. Enthalten sind neben Fristen für die Abgabe von Angeboten die Zeiträume für die Durchführung der → Due Diligence, → Clarification Calls, → Expert Calls, den → Q&A-Prozess und weitere formale Angaben.
Pro rata
Anteilig; der jeweiligen Beteiligungsquote an der Gesellschaft entsprechend.
Provisions
1.Bestimmungen, Vorschriften oder Paragrafen eines Vertrags.
2.Provisions bezeichnen zudem einen Begriff aus dem Bilanzrecht. Provisions sind einzustellen, wenn für die Zukunft ein Abfluss von finanziellen Mitteln erwartet wird, wobei jedoch im Gegensatz zu → Accruals der Eintritt und die Höhe der zukünftigen Verbindlichkeiten unsicher ist (vergleiche IAS 37).
Public Limited Company (PLC)
Gesellschaftsform in Großbritannien, die in ihrer Funktion mit der deutschen Aktiengesellschaft vergleichbar ist. Die Rechtsformbezeichnung lautet abgekürzt „PLC“.
Public Private Partnership (PPP)
Einbindung von privaten Unternehmen in die Erfüllung öffentlicher Aufgaben vor allem bei Infrastrukturprojekten; hierbei sind besondere öffentlich-rechtliche Aspekte zu berücksichtigen, wobei die konkrete Ausgestaltung von derartigen Kooperationen vielgestaltig ist.
Punitive Damages
Strafschadensersatz; das Konzept stammt aus dem US-amerikanischen Recht und ermöglicht es, einem Opfer im Zivilprozess einen Schadensersatzbetrag zuzuerkennen, der über seinen eigentlichen Schaden betragsmäßig hinausgeht. Im deutschen Recht wird Strafschadensersatz grundsätzlich nicht gewährt.
Punktation
Vergleiche → LoI; → MoU; → Heads of Agreement und → Heads of Terms.
Purchaser
Erwerber / Käufer.
Purchaser Due Diligence
Bei der vom Käufer (englisch „purchaser“) durchgeführten → Due Diligence handelt es sich um den praktischen Normalfall.
Put Option
Verkaufsoption, die das Recht (nicht aber die Pflicht) beinhaltet, innerhalb eines bestimmten Zeitraums (amerikanische Put Option) oder zu einem bestimmten Zeitpunkt (europäische Put Option) Wertpapiere (→ Underlying) zu verkaufen. Die Put Option kann schuldrechtlich oder dinglich ausgestaltet sein. Bei einer schuldrechtlichen Put Option wird lediglich die Verpflichtung einer anderen Partei zur Übertragung des versprochenen Gegenstands begründet, falls die Option ausgeübt wird. Bei einer dinglichen Put Option kann der Optionsberechtigte den Eigentumsübergang durch einseitige Willenserklärung herbeiführen, ohne dass eine weitere Mitwirkung der anderen Partei erforderlich wäre. Gegenstück zu der Put Option ist die → Call Option.